Der Referent Dr. Andreas Fincke ist Experte für christliche Sondergemeinschaften und war bis 2007 stellvertretender Leiter der Evangelischen Zentrale für Weltanschauungsfragen. Dr. Fincke konfrontierte die Zuhörer mit ungewohnten Tatsachen und öffnete für manchen ein Fenster in die vielleicht unbekannte Welt des Atheismus.
Tendenzen mit vielleicht dramatischen Folgen für die Zukunft der christlichen Kirchen verpackte er mit einer Prise Humor in anschauliche Bilder: Die im Vergleich zu christlichen Kirchen geringe Mitgliederzahl der organisierten Atheisten von 25.000 Personen bezeichnete er im Vergleich mit der rund 14mal größeren Neuapostolischen Kirche als „kleine Sekte“; für die Zahl der täglichen Kirchenaustritte in Deutschland fand er das anschauliche Bild eines ICE, in dem 850 Personen sitzen. Er wies auf die Tatsache hin, dass nur die wenigen Passagiere im Speisewagen sich weiterhin mit Spirituellem beschäftigen, indem sie in andere religiöse Strömungen abwandern. Der große Rest der Fahrgäste geht verloren, ist für Kirche nicht mehr erreichbar.
Die Hoffnung nicht aufgeben
Fundamentaler Atheismus findet bei vielen Menschen heute ebenso wenig Resonanz wie christlicher Glaube. Jedoch kommen Angebote wie jene der Humanistischen Allianz, die religiöse Riten und Gebräche durch profane Zeremonien ersetzen, gut an, von der Ersatz-Taufe bis zum Grabredner.
Kinderbücher wie „Susi Neunmalklug“ von Michael Schmidt-Salomon, die eine atheistische Weltsicht propagieren, oder kirchenkritische Karikaturen des bekannten Zeichners Janosch stellen ein Kontrastprogramm zu religiös motivierter Literatur dar. Zudem wirbt zum Beispiel die Giordano-Bruno-Stiftung in medienwirksamen Aktionen für das Aufgeben alles Religiösen. Dennoch ist für Finke nicht alles verloren. Zwar ist es aus seiner Sicht zwei Minuten vor zwölf, doch ein bewusster Zugang zu Glaube und Religion bietet Chancen für die Zukunft.
Im Anschluss an den Vortrag brachte Apostel Volker Kühnle die zahlreichen Fragen des Publikums ein.
14. Juni 2019
Text:
Hessler Walter
Fotos:
Thomas Brunschede
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