Petrus führt die Neuankömmlinge durch den Himmel. Er zeigt ihnen alle Wohnungen, die es dort gibt. Als die Gruppe sich einer Tür nähert, bedeutet Petrus allen, jetzt ganz leise zu sein. Auf die Frage nach dem Warum antwortet er: „Hier wohnen die Neuapostolischen. Die sollen weiter glauben, sie seien hier allein.“
Mit diesem Witz begann Apostel Jörg Steinbrenner beim Internationalen Jugendtag seinen Vortrag zum Thema Ökumene – und rückte ihn gleich zu Beginn gerade: „Das entspricht nicht unserer Lehre!“ Gott wolle allen Menschen helfen. Diese Gewissheit bringe unser neuapostolischer Glaube besonders in seiner Lehre vom Entschlafenenwesen, vom Tausendjährigen Friedensreich und vom Heil in der Neuen Schöpfung zum Ausdruck. Die Teilnahme an der Ersten Auferstehung sei damit kein exklusives, sondern nur ein vorweggenommenes Heil.
Unser Kirchenverständnis
Die (unsichtbare) Kirche Christi sei größer als die Neuapostolische Kirche, so der Apostel, sie stelle die Gemeinschaft aller im Namen des dreieinigen Gottes getauften Seelen dar, die ihn bekennen und ihm nachfolgen. Jesus Christus sei Herr der Kirche, und der Heilige Geist wirke in ihr. Durch die Taufe seien alle Christen miteinander in dieser Kirche verbunden.
Nichtsdestotrotz besitze die NAK ein eigenes Selbstverständnis: In der Kirche sammeln Apostel die „Brautgemeinde“ und bereiten sie auf das Kommen des Herrn vor. Gotteskindschaft verstünden neuapostolische Christen als theologischen Begriff im Sinn der Erstlingsschaft, ohne damit anderen Christen das Gotteskind-Sein abzusprechen.
Ökumene
Der Blick auf Mitchristen als Teil des Leibs Christi und das Gebot Jesu, die Einheit der Christen zu suchen und zu fördern, führe zur Beteiligung an der Ökumene. Anschaulich erläuterte der Apostel die Ziele der Ökumene anhand konkreter Beispiele:
- Gegenseitige Vorbehalte und Vorurteile abbauen und aufeinander zugehen. Von der Gestaltung einer gemeinsamen Andachtskapelle in Hamburg berichtete Apostel Steinbrenner: Fast alle Beteiligten waren sich einig, dass ein Kreuz in die Kirche gehöre. Doch für die Calvinisten wäre das bereits ein Kirchenschmuck, der nicht erlaubt ist. Man fand schließlich die Lösung, ein kleineres Kreuz anzubringen.
- Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit. Wir können unsere musikalischen Gruppen zum Beispiel bei Benefizaktionen einsetzen.
- Gemeinsam Zeugnis für Jesus Christus ablegen. Das gewinnt an Bedeutung, da in Deutschland in einigen Regionen inzwischen 95 Prozent der unter 30-Jährigen konfessionslos sind. Apostel Steinbrenner erwähnte das Beispiel einer Gemeinde, die sich an einer Unterschriftenaktion gegen die Entfernung des Gottesbezugs aus der Landesverfassung beteiligte. Auch bei der Abschaffung christlicher Feiertage könnten die Kirchen ihre Stimme erheben.
12. Juni 2019
Text:
Tobias Teuber
Fotos:
Andreas Fürst
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