Rettungsboote und Rücksäcke, Schwimmwesten und Schwarzlichtraum – mit vielen kreativen Ideen haben Jugendliche der Bezirke Göttingen und Hildesheim einen „interaktiven Jugendkreuzweg“ gestaltet – in Anlehnung an den Leidensweg Jesu.
Fünf Stationen laden nicht nur dazu ein, sich an das Leiden Jesu zu erinnern, sondern sie beleuchten auch die kleinen und großen Kreuzwege in unserem Leben. „Der Kreuzweg soll zu einer ganz persönlichen Erfahrung der Jugendlichen werden“, betont Fabian Mittmann, Jugendbegleiter in Hildesheim. Die Besucher werden zum Mitdenken und Mitmachen angeregt und können ihre eigenen Gedanken, Wünsche und Gebete einbringen.
Hinter die Fassade schauen
An der Station „Kreuztragung“ entdecken Besucher in einem mit Schwarzlicht ausgeleuchteten Raum Gedankensplitter, mit denen sie sich oft im Alltag plagen – von „Liebst du mich noch?“ bis hin zu „Warum muss mir das passieren?“. „Das hat mich berührt“, sagt Camilla aus Süddeutschland. „Hier wird hinter die Fassade von Menschen geschaut und gezeigt, was jeden im Inneren beschäftigt.“ Außerdem können Besucher mit einem UV-Stift ihre Sorgen auf einen Post-it schreiben und auf ein großes Holzkreuz kleben: Jesus trug das Kreuz aus Liebe zu allen Menschen auf seinen Schultern – und auch heute nimmt Jesus unser Kreuz auf sich!
Durch Jesu Opfer können wir ablegen, was uns belastet, und gleichzeitig daraus ziehen, was uns stärkt. Letzteres ist an der dritten Station des Jugendkreuzweges möglich. Ein großes Kreuz bestückt mit vielen Rucksäcken ragt hier nach oben. In einigen finden sich kleine Überraschungen und gute Gedanken zum Mitnehmen.
„Was tust du?“
Die letzte Station ist Jesu Tod. Wenn man sich diese dunkle Stunde vorstellt, fallen einem Gewalt und Morde überall auf der Welt ein – Menschen können sehr viel Übles anrichten. „Was ist mir dir?“ – „Würdest du helfen?“ – „Was tust du?“ Diese Fragen stellt die letzte Station mit Blick auf Hilfe in Notsituationen, Umweltengagement und Umgang mit Social Media – eine große Stärke des interaktiven Jugendkreuzwegs ist der Bezug zu aktuellen politischen Geschehen, sei es „Fridays for Future“ oder Flüchtlingshilfe.
„Der Kreuzweg überträgt die Themen in unsere heutige Zeit. Er ist nicht zu biblisch oder zu weit weg, sondern zeigt die Realität“, meint Ines aus Nord- und Ostdeutschland.
Am Ende des Kreuzwegs wird klar: Das Kreuz ist auch heute ein Zeichen der Hoffnung.
1. Juni 2019
Text:
Anja Nettke-Nicolaus
Fotos:
Oliver Preß,
Martin Stoll
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