Als gastgebender Bezirksapostel wird Rainer Storck am 30. Mai 2019 voraussichtlich über 30.000 Jugendliche und ihre Betreuer in Düsseldorf zum Internationalen Jugendtag begrüßen. Im Interview berichtet er von den Vorbereitungen und von seinen Erwartungen und Wünschen an das Großereignis.
Bezirksapostel Storck, haben Sie heute schon an den Internationalen Jugendtag (IJT) 2019 gedacht?
Bezirksapostel Rainer Storck (lacht): Ja, aber nicht sofort beim Aufwachen.
Wofür sind Sie als gastgebender Bezirksapostel zuständig?
Wir haben eine gemeinnützige GmbH, die das Finanzielle und das Administrative abwickelt, drei Gebietskirchen in Deutschland sind darin Gesellschafter: Nord- und Ostdeutschland, Süddeutschland und Westdeutschland. Dazu gibt es eine Vielzahl von Planungsgruppen. An den Sitzungen des Planungsstabs nehme ich regelmäßig teil, um mich zu informieren und um den Input aus der Bezirksapostelversammlung dort hineinzugeben. Ich sehe meine Aufgabe in der Begleitung, in der Leitung und – wenn so etwas mal aufkommen sollte – auch in der Lösung von Konflikten.
Welches sind die größten Herausforderungen in der Planung?
Den Internationalen Jugendtag international zu machen. Viele denken, wenn wir zum Internationalen Jugendtag nach Düsseldorf einladen, kommt die ganze Welt dorthin. Das ist aber nicht so einfach möglich. Die Kosten sind sehr hoch, es gibt Komplikationen bei den Visa-Formalitäten. Von der Vorstellung, dass zehntausende Jugendliche von anderen Kontinenten kommen werden, mussten wir uns daher verabschieden. Wir sind aber auf einem guten Weg, die Internationalität durch die Einladung kleiner Gruppen Jugendlicher, die nicht aus Europa kommen, zu schaffen. In der Tat ist es eine der größten Herausforderungen, dem „I“ wirklich seine Berechtigung zu geben.
Was wünschen Sie sich vom Internationalen Jugendtag?
Für mich ist ganz wichtig, dass die jungen Menschen mit der Sicherheit, mit dem Bewusstsein in ihre Gemeinde zurückgehen: Das ist meine Kirche. Nicht in dem Sinne, dass wir exklusiv oder elitär sind. Sondern: Das ist die Kirche, in der ich mich wohlfühle. Das ist die Kirche, in der ich mich einbringen möchte. Und das ist die Kirche, der ich zutraue, später einmal auch meine Kinder religiös zu begleiten.
Können Jugendliche, die nicht nach Düsseldorf kommen, an dem Gottesdienst teilnehmen?
Ja. Eine Satellitenübertragung wird es zwar nicht geben, weil eine Woche später der Stammapostel in Goslar den Pfingstgottesdienst halten wird, der international übertragen wird. Aber wir überlegen gemeinsam mit Bezirksaposteln auf anderen Kontinenten, ob wir für bestimmte Veranstaltungen einen Livestream im Internet anbieten können.
Wie teuer wird der IJT?
Für das gesamte Event planen wir mit einem Kostenvolumen von etwa neun Millionen Euro.
Der teuerste Einzelposten ist sicher die Miete?
Ja, sie macht fast 20 Prozent der Gesamtsumme aus. Für so eine Veranstaltung ist das nicht einmal viel: Die Messeleitung ist uns mit dem Preis sehr entgegengekommen, es ist nicht teurer als vor zehn Jahren. Dazu kommen die Cateringkosten, das sind auch noch einmal fast 20 Prozent. Es müssen schließlich 35 000 Leute drei Tage lang verpflegt werden. Man macht sich kein Bild davon, wie viele Lkw voll Lebensmittel benötigt werden, um so viele Teilnehmer zu versorgen. Auch hier sind wir mit den Kosten auf demselben Niveau gelandet, das wir vor zehn Jahren hatten. Dann brauchen wir Equipment für die unterschiedlichen Veranstaltungen. Das sind die Hauptposten, die wir zu bewältigen haben.
Werden die Kosten durch den Teilnehmerbeitrag gedeckt?
Das ist ganz einfach auszurechnen. Wenn 30 000 Teilnehmer je 125 Euro Beitrag bezahlen, nehmen wir durch den Beitrag etwa 3,75 Millionen Euro ein. Das ist noch nicht einmal die Hälfte dessen, was wir brauchen.
Woher kommen die restlichen sechs Millionen?
Die Bezirksapostel verzichten auf „ihre“ Jugendtage 2019. Das dadurch gesparte Geld fließt ins IJT-Budget. Zudem sind wir auf wohlwollende Unterstützung angewiesen: Wir hoffen auf Sponsoren, die uns mit größeren Beträgen helfen. Aber es wurde auch ein Spendenkonto eingerichtet, auf das Eltern oder Großeltern kleine Summen einzahlen können. Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass unseren Jugendlichen in den Gemeinden viele Aktionen starten, um Geld zu sammeln – nicht nur für ihre eigene Teilnahme, sondern auch für andere. Sie erledigen zum Beispiel Arbeiten für jemanden in der Gemeinde oder veranstalten Basare, und das Geld, das sie dabei einnehmen, behalten sie nicht, sondern überweisen es auf dieses Spendenkonto.
Jetzt denken vielleicht einige Geschwister: Nutzen meine paar Euro denn angesichts der großen Summen, die benötigt werden, überhaupt etwas?
Doch, die Summe der kleinen Beträge macht es. Es ist die Masse, die die Finanzierung gewährleistet.
Was bekommen die Jugendlichen für ihre 125 Euro Teilnehmerbeitrag?
Übernachtung, Essen und Trinken für dreieinhalb Tage und Zutritt zu allen Veranstaltungen. Sogar der Eintritt zum Pop-Oratorium ist inklusive. Wir wollen auch interessierten Geschwistern die Chance geben, sich das Pop-Oratorium anzusehen. Sie müssen aber den Eintritt bezahlen. Das trägt natürlich auch zur Finanzierung bei.
Die Jugendlichen sind aufgerufen, Freunde, die nicht neuapostolisch sind, zum IJT einzuladen und mitzubringen. Müssen diese den Beitrag auch zahlen?
Ja, jeder Teilnehmer zahlt. Auch der Stammapostel und die Apostel, auch die Helfer. Ich bin ein zahlender Teilnehmer. Ich werde zwar nicht in der Schlafhalle übernachten, sondern in einem angrenzenden Hotel. Das werde ich aber privat bezahlen.
Stichwort Helfer: Wie können Interessierte helfen?
Wir brauchen Helfer, die die Schlafhallen organisieren, die schauen, dass auf dem Messegelände eine gewisse Kultur erhalten bleibt – ein bisschen wie Streetworker. Wir möchten den Jugendlichen so viel Freiraum geben wie möglich, aber wenn Grenzen überschritten werden, muss jemand da sein, der mit den Jugendlichen spricht und die Situation deeskaliert. Wir brauchen auch Helfer für die Workshops und Veranstaltungen, die Räumlichkeiten müssen ständig anders bestuhlt werden, mal brauchen wir eine Bühne, mal brauchen wir einen Kreis, mal brauchen wir Reihenbestuhlung. Für das Catering brauchen wir Helfer an den Ausgabestellen. Das alles werden ehrenamtliche Helfer leisten. Wir möchten Seelsorgeangebote machen, nicht nur von Amtsträgern, sondern auch von Schwestern, die einfach Gespräche anbieten: Hast du eine Sorge? Komm, du kannst mit mir sprechen.
Wo und ab wann kann man sich als Helfer melden?
Die Anmeldung läuft über die Homepage und ist im Spätsommer gestartet. Die Teilnehmer übrigens können sich als Gruppe noch bis Ende Februar 2019 anmelden. Bis zum Beginn des IJT sind dann immer noch Einzelkarten erhältlich. Auch vor Ort wird es Tageskassen für Kurzentschlossene geben.
Interview - Auszug entnommen aus: "Unsere Familie"
© Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg
25. Januar 2019
Text:
Andrea Schnizer
Fotos:
Frank Schuldt
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