Die Vorbereitungen laufen seit über einem Jahr, mehrere Projektgruppen arbeiten an der Gestaltung des Internationalen Jugendtags 2019 (IJT). Per Online-Umfrage konnten Jugendliche 2017 ihre Wünsche und Erwartungen an das Großereignis formulieren. Spirit stellte die Ergebnisse vor.
„Dass 3 000 Jugendliche bei der Umfrage mitgemacht haben, hat mich sehr gefreut, das ist ein tolles Ergebnis!“, Jennifer Jendral strahlt. Dabei kommt dem Statistik-Laien die Zahl gar nicht so hoch vor, werden doch zehnmal so viele Teilnehmer am Internationalen Jugendtag 2019 erwartet. „Für Statistiker ist eine Beteiligung von zehn Prozent eine super Quote. Oft werden für Umfragen nur 1 000 oder 2 000 Menschen befragt, und dann stehen die Ergebnisse für ganz Deutschland, obwohl das nur 0,001 Prozent oder bei 2 000 Befragten 0,002 Prozent sind, gemessen an einer Gesamtbevölkerung von 80 Millionen Menschen“, erklärt Jennifer. Die 27-Jährige arbeitet seit einigen Monaten in der Verwaltung der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation und ist Mitglied in der IJT-Projektgruppe Kommunikation. Während ihres Studiums der Kognitions- und Medienwissenschaften hat sie ihre Leidenschaft für Statistik entdeckt. Daher meldete sie sich sofort, als jemand gesucht wurde, der eine Online- Umfrage zu den Erwartungen der Jugendlichen an den IJT konzipieren und durchführen könnte.
Die Umfrage
Im ersten Schritt wurden die Umfrage-Teilnehmer in mehrere Altersgruppen eingeteilt. „Einfacher wäre es gewesen, wenn man die Gruppen in gleichen Gruppengrößen oder auch in gleichen Altersabständen eingeteilt hätte, aber unsere Idee war, dass sich die Altersgruppen an Lebensphasen orientieren sollten. Wir sind zum Beispiel davon ausgegangen, dass sich viele Männer ab Mitte zwanzig für das Thema Amt interessieren, während es bei den Jüngeren noch keine große Rolle spielt“, erklärt Jennifer. Die Einteilung beginnt mit den Elf- bis 17-Jährigen. „Ab elf Jahren haben wir die Antworten ausgewertet,
denn die jetzt Elfjährigen werden 2020 konfirmiert und sind bereits zum IJT eingeladen“, sagt Jennifer. Die zweite Gruppe geht von 18 bis 24 Jahren, die dritte umfasst die 25- bis 34-Jährigen. Ältere konnten die Umfrage zwar ausfüllen, ihre Voten sind aber nicht ins Ergebnis eingeflossen, weil sie nicht mehr zur Kernzielgruppe des IJT gehören. „In der ersten Gruppe haben 698 Jugendliche abgestimmt, in der zweiten dagegen 1 336. Um die Gruppen trotzdem vergleichen zu können, werden bei der Berechnung der Ergebnisse Verfahren genutzt, die diesen Faktor berücksichtigen“, erklärt Jennifer. Wer die Umfrage-Ergebnisse betrachtet, hält diesen Aufwand zunächst vielleicht für übertrieben. Denn dass Hip Hop und Rap bei den Elf- bis 17-Jährigen besser ankommen als bei den älteren Teilnehmern, die wiederum klassische Musik lieber hören als die jungen Jugendlichen, überrascht kaum. Daraus abzuleiten, dass die unter 20-Jährigen auch im Gottesdienst gern öfter mal Hip Hop hören würden, wäre laut Jennifer eine Fehlinterpretation: „Bei dieser Umfrage werden konkrete Interessen bezogen auf einen konkreten Kontext abgefragt, hier die Musikauswahl bei Veranstaltungen. Allgemeingültige Aussagen zum Beispiel zum generellen Musikgeschmack der Jugendlichen kann man nicht herauslesen.“
Warum es sich trotzdem gelohnt hat, anstelle einer einfachen Ja-Nein-Abfrage eine solch umfangreiche Umfrage zu konzipieren, erklärt Jennifer: „Dadurch, dass wir Interessen abfragen, erhalten wir wesentlich detailliertere Aussagen und Ergebnisse. Wir wollten zum Beispiel wissen, wie sich die Haltung zu bestimmten Inhalten und Veranstaltungsformen innerhalb der Alterstufen entwickelt, das hätten wir über Ja-Nein-Aussagen nicht herausgefunden.“
Für die Planer des Internationalen Jugendtags sind die Ergebnisse der Umfrage eine große Hilfe. Die Erkenntnis, dass Popmusik, Worldmusik und Gospel bei allen Altersgruppen sehr beliebt sind, kann zum Beispiel dazu führen, dass diese Musikstile bevorzugt in die Großveranstaltungen eingebunden werden, während klassische Musik oder auch Hip Hop eher in kleineren Veranstaltungen für die jeweilige Zielgruppe eingeplant wird.
Die Ergebnisse
Nicht nur zur Musik am IJT konnten die Umfrage- Teilnehmer ihr Votum abgeben, sondern auch zu Veranstaltungen und Themenfeldern. Beide Umfrageteile zeigen, dass die Jugendlichen vom Internationalen Jugendtag 2019 vor allem eine spezifisch neuapostolische Ausrichtung erwarten: Über alle Altersgruppen hinweg sind den Teilnehmern Gottesdienste und Musikveranstaltungen am wichtigsten, die höchstbewerteten Themen sind Wiederkunft Christi, Leben nach dem Tod und gelebtes Christsein. Themen wie Ökologie und Best Practice fanden dagegen wenig Anklang und können bei der Planung eher vernachlässigt werden. Auch Berufsberatung und Kontaktbörsen sind nicht sehr gefragt. In der Vorliebe für bestimmte Veranstaltungsformen oder Inhalte unterscheiden sich weibliche und männliche Jugendliche nur wenig, mit einer Ausnahme: Das Thema Amt und Kirche interessiert erwartungsgemäß wesentlich mehr Männer als Frauen. Dass auch über die Hälfte der Frauen (und 50 % der unter 18-Jährigen) das Thema als interessant bewerten, überrascht schon eher – die Veranstaltungen dazu sollten sich also nicht nur an Amtsträger richten, empfiehlt Jennifer. Welches Umfrage-Ergebnis hat sie persönlich am meisten beeindruckt? „Es ist toll zu sehen, dass auch junge Jugendliche die Wiederkunft Jesu beschäftigt. Über 80 Prozent der Zielgruppe interessieren sich für dieses Thema, das ja Kern unseres Glaubens ist.“
Die Kommunikation
Die Projektgruppe Kommunikation wollte nicht nur wissen, welche Wünsche und Erwartungen die Jugendlichen an den Internationalen Jugendtag haben, sondern auch, über welche Medien sie am liebsten über den IJT informiert werden möchten. Hier zeigt die Umfrage deutliche Trends: Die Jüngeren bevorzugen Whatsapp oder Snapchat, die Älteren die IJT-Webseite (www.ijt2019.org) und Facebook (www.facebook.com/ijt2019) als Informationskanäle. Ebenfalls von vielen genannt wurden die IJT-App und ein Newsletter per E-Mail. Infos per Twitter oder RSS-Feed möchte dagegen kaum jemand haben.
Klar ist: Die Kommunikation läuft online. Mit der IJTWebseite, der Facebook-Seite und der IJT-App hat die PG Kommunikation Informationskanäle geschaffen, die viele interessierte Jugendliche schon jetzt, knapp zwei Jahre vor dem Großereignis, regelmäßig nutzen. Auch die Online- Umfrage kam gut an – wird es weitere Umfragen dieser Art geben? Jennifer lacht: „Man sollte dieses Tool nicht überstrapazieren, bei jeder neuen Umfrage zum selben Event wird erfahrungsgemäß der Rücklauf geringer. Aber über eine Ideenabfrage zu konkreten Beiträgen Jugendlicher für den IJT denken wir nach.“
Text entnommen aus: "Spirit - das junge Magazin für neuapostolische Christen", Ausgabe Nr. 05|17, S. 22 - 23 © Verlag Friedrich Bischoff GmbH, Neu-Isenburg (Autorin: Annette Conrad)
Seit März 2017 veröffentlicht die Zeitschrift "Spirit" Neuigkeiten rund um den Internationalen Jugendtag unter der sogenannten Rubrik "IJT-Countdown". Dies ist der dritte Artikel von insgesamt 12 geplanten Veröffentlichungen.
25. Mai 2018
Text:
Annette Conrad
Fotos:
Willi Breuer,
Marcel Felde
Downloads
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.